Offene Bühne – Nur ganz junge Akteure am Dienstag im Groß-Rohrheimer „Zorbas„
„Wir machen heute einen Abend unter 30“, verkündete Reinhard Helfert vom ausrichtenden Verein Musikkiste, als er Gäste und Akteure in dem gut besuchten Restaurant begrüßte. „Alle Künstler, die hier heute auftreten sind ausnahmslos alle unter 30 Jahre alt“, erklärte er.
Den Anfang machte die 20 Jahre alte Jessica Renc aus Lampertheim. Sie sang Coverstücke von Silbermond bis Kings of Leon und begleitete sich dabei selbst am Klavier. Ihre angenehm volle und soulige Stimme kam vor allem bei ruhigeren Songs wie „Killing me softly“ von den Fugees oder „Make you feel my love“ von Adele zur Geltung. Aber auch kraftvolle Stücke wie etwa „Ironic“ von Alanis Morissette setzte sie gekonnt um.
Ebenfalls unter 30 ist das Duo „Acoustic Pieces“. Bewaffnet mit Akustik-Gitarre und Akustik-Bass brachten sie die Gaststätte zum Kochen. Schnelle Songs im Indie-Stil, teilweise mit Einflüssen aus Reggae, Latin und Pop. Während Mimi Grimm am Bass überzeugte, erntete Gitarrist Steffen Zäuner Applaus und Anerkennung für seine flinken Gitarrensoli. „You got to move“ hieß einer ihrer Songs, und dieses Motto schienen nicht nur die beiden Künstler ernst zu nehmen, denn auch im Publikum sah man wippende Füße und Hände, die auf den Tischen im Takt mittrommelten.
„Lime Green“ ist eine bereits bekannte Formation aus Groß-Rohrheim und dem Ried. Durch den Emergenza-Band-Contest durften sie sogar schon in Frankfurts Kultclub „Batschkapp“ spielen. Frontmann Marvin Bünning eroberte die Herzen des Publikums mit einer gereiften dunklen und sanften Stimme.
Gäste aus Neuseelandund Australien
So selbstverständlich und sicher, als würden sie im eigenen Wohnzimmer spielen, gaben sich Bassist Elias Todisco, Keyboarder Robert Anthes, Schlagzeuger Jonathan Burkard und Gitarrist David Burkard neben Sänger Marvin Bünning. Eigene Songs wie „Paradise“ oder „Faithful“ gingen direkt ins Ohr.
Ganz spontan durfte man am Dienstag Gäste aus der großen weiten Welt begrüßen: Brooke Prendergast aus Australien und Slade Hocking aus Neuseeland haben in ihrer Heimat Klassische Musik studiert und stellen sich nun in Deutschland Universitäten vor, um hier ihren Master zu machen. Mit Keyboard und Horn brachten sie den Zuhörern die Musik Mozarts nahe – Klänge, die man auf der Offenen Bühne nicht oft zu hören bekommt. Das Publikum war angetan.
aus „Echo Online“ vom 4.4.2013